Epoxidharz schleifen: Die perfekte Oberfläche in wenigen Schritten

Epoxidharz schleifen: Die perfekte Oberfläche in wenigen Schritten

Erfahre, wie du Epoxidharz richtig schleifst und polierst, um eine glatte, glänzende Oberfläche zu erhalten. Inklusive Schritt-für-Schritt-Anleitung, Sicherheitstipps und Materialempfehlungen.

Du bist fertig mit deinem Epoxidharz-Kunstwerk und möchtest nun eine beeindruckende, glatte und glänzende Oberfläche?

Dann musst du als letzten Schritt das Epoxidharz schleifen und polieren

In dieser Anleitung erfährst du, worauf du achten musst, was du benötigst und erhältst eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. So kannst du sicher stellen, dass das Ergebnis deinen Erwartungen entspricht.

Am Ende des Artikels haben wir alle Tipps nochmal kurz zusammengefasst.

Warum ist das Schleifen von Epoxidharz wichtig?

Nach dem Aushärten des Epoxidharz kann es aufgrund des Aushärtungsprozesses zu Unebenheiten oder kleinen Kratzern kommen. 

Auch können Blasen im fertigen Expoxidharz entstehen. Der Blasenbildung sollten zwar durch die richtige Anwendung im Voraus schon vorgebeugt werden. Dennoch kann der gleiche Grund, der zur Blasenbildung geführt hat, auch zu Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche führen.

Um die Oberfläche richtig glatt und geschmeidig hinzubekommen, solltest du daher dein Kunstwerk aus Epoxidharz schleifen und polieren.

Sicherheit und Art des Schleifens und Vorüberlegungen 

Sicherheit geht vor

Beim Schleifen von Epoxidharz können feine Stäube entstehen, die giftig sein können. Wie immer, beim Arbeiten mit Epoxidharz, solltest du daher einige Sicherheitsvorkehrungen treffen:

  • Atemschutzmaske: Trage eine hochwertige Atemschutzmaske (mindestens FFP2 oder FFP3), um dich vor den feinen Partikeln zu schützen.

  • Schutzbrille: Falls du keine Vollmaske trägst, schütze deine Augen vor Staub am besten mit einer Schutzbrille.

  • Arbeitshandschuhe sind beim Schleifen von Epoxidharz sehr empfehlenswert.

  • Gut belüfteter Raum: Arbeite in einem Raum mit guter Belüftung oder, wenn möglich, im Freien.

Trockenschliff oder Nassschliff für Schleifen von Epoxidharz?

Wenn Epoxidharz in Verbindung mit Holz verwendet wird, solltest du trocken schleifen. Denn durch den Nassschliff kann das Holz aufquellen, was das Werkstück nachhaltig beschädigen kann.

Außerdem besteht beim Nassschliff die Gefahr, dass der noch relativ frische Epoxidharz mit dem Wasser reagiert, was zu einer milchigen Oberfläche führen könnte. Bei Nassschliff sollte das fertige Epoxidharz-Werkstück also unbedingt komplett ausgehärtet sein (10 Tage warten, siehe unten)

Trockenschliff ist also bei Epoxidharz-Holz-Kombinationen die erste Wahl. Allerdings solltest du aufpassen: Bei Trockenschliff kann Hitze entstehen. Daher musst du immer wieder Pause machen, weil durch Hitze das gesamte Werkstück beschädigt werden kann.

Trockenschliff hat auch den Nachteil, dass mehr Staub entsteht. Daher musst du darauf achten, dass der Arbeitsplatz gut gelüftet ist und du mit Atemschutzmaske und Schutzbrille gut geschützt bist.

Das ist genau der Vorteil von Nassschliff: Es entsteht weniger Staub und die Hitzeentwicklung ist geringer. Außerdem erreicht man mit Nasschliff bei höheren Körnungen (ab ca. 1000) bessere Ergebnisse.

Die allgemeine Empfehlung ist daher:

  • Trockenschliff für Holz und den Grobschliff (du kannst aber auch für den Feinschliff nichts falsch machen)

  • Nassschliff ab feinen Körnungen von 1000, aufwärts und nur für Werkstücke, die nicht mit Holz in Verbindung stehen.

Das Geheimnis beim Schleifen: Keine Körnung auslassen und zwischendurch Oberfläche säubern

Jetzt kommen wir auch schon zu den wichtigsten Tipps beim Epoxidharz-Schleifen:

  • Du solltest keine Körnung auslassen. Das heißt konkret, dass du mit groben Schleifpapier anfängst (z.B. 80er Körnung), dann feineres Schleifpapier verwendest (also 100er), dann 120er, usw. bis 3000er

  • Schleife so lange mit einer Körnung, bis du die Veränderung am Schleifbild siehst. Es sollten in jedem Schleifgang nur die Schleifspuren der aktuellen Körnung sichtbar sein.

  • Säubere beim Schleifen hin und wieder die Oberfläche. Beim Schleifen des Epoxidharzes entstehen kleine Staubpartikel. Diese sollten immer wieder mit einem Mikrofasertuch entfernt werden.

Benötigte Materialien und Werkzeug

Beim Werkzeug ist ein wichtiges Kriterium, wie groß dein Werkstück ist.

Handelt es sich um ein kleines Schmuckstück aus Epoxidharz oder um eine große Oberfläche, wie ein Tisch der Kombination Epoxidharz und Holz?

Schleifen von großen Epoxidharz-Werkstücke

Bei großen Werkstücken wie einem Tisch empfiehlt sich ein Exzenterschleifer. Optimalerweise mit einem Schleifhub von ca. 2 - 5 mm und eine einstellbare Drehzahl. Gute Exzenterschleifer findest du schon auf Amazon oder im Baumarkt, wobei du beim Kauf auf Hochwertigkeit achten solltest (wie bei jedem Werkzeug)

Schleifen von kleinen Kunstharz-Stücken

Bei kleineren Werkstücken kannst du mit Schleifpapier und einem Multitool arbeiten. Ein gutes Multitool ist beispielsweise von Dremel erhältlich.

Welches Schleifpapier für Epoxidharz?

Wichtig ist, dass du beim Schleifen keine Körnung auslässt! Dies ist essentiell, um eine glatte und schöne Oberfläche zu erhalten. Aber auch hier kommt es darauf an, wie dein Werkstück aussehen soll.

Bei einem großen Werkstück wie einem Holztisch mit Epoxidharz ist es ausreichend, Körnungen von 320 bis 2000 zu verwenden.

Bei kleineren, detailreichen Kunstwerken aus Epoxidharz solltest du Schleifpapier mit Körnungen zwischen 80 und 3000 verwenden, um richtig glatte Oberfläche hinzubekommen.

Dieses Schleifpapier benötigst du in kleinen Abständen, also z.B. P80, P100, P120, P240, P400, P800, P1000, P2000, P3000)

Material zum Polieren von Epoxidharz

Zum Polieren (der Schritt nach dem Schleifen) eignet sich ein Rotationsschleifer (auch Poliermaschine). Alternativ kannst du einen Exzenterschleifer oder eine Bohrmaschine in Kombination mit dem passenden Polierpad verwenden.

Außerdem benötigst du Polierpaste, damit das Werkstück nach der Politur auch schön glänzend ist.

Zusammenfassung: Was benötigst du alles zum Schleifen von Epoxidharz?

  • Exzenterschleifer (nur bei großen Werkstücken)

  • Multitool (z.B. von Dremel) bei kleineren Werkstücken

  • Poliermaschine (Alternativ Bohrmaschine oder Exzenterschleifer)

  • Passendes Polierpad

  • Polierpaste

  • Schleifpapier und Schleifhülsen in verschiedenen Körnungen (z.B. P80, P100, P120, P240, P400, P800, P1000, P2000, P3000)

  • Mikrofasertuch

  • Sicherheitshandschuhe

  • Atemschutzmaske

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Epoxidharz-Schleifen

Schritt 1: Vor dem Schleifen Aushärten lassen

Wichtig ist vor Beginn des Schleifens, dass das Epoxidharz komplett ausgehärtet ist. Denn wenn er nicht trocken ist, kann er schmieren und die Oberfläche wird dadurch dauerhaft beschädigt.

Daher ist unsere Empfehlungen, das Werkstück oder das Kunstwerk aus Epoxidharz mindestens 7 Tage, besser aber 10 Tage liegen zu lassen, damit der Harz richtig ausgehärtet ist.

Hier gilt es auf die Aushärtezeiten des jeweiligen Herstellers zu achten. Sollten diese länger sein, so musst du entsprechend länger warten.

Schritt 2: Unebenheiten mit grober Körnung entfernen

Beginne mit einem Schleifpapier mit niedriger Körnung, etwa 80 bis 120 (je nach Größe des Werkstücks und gewünschten Resultat). Damit entfernst du grobe Unebenheiten oder scharfe Kanten. Wichtig ist, dass du gleichmäßig und mit leichtem Druck arbeitest, um keine neuen Kratzer oder Vertiefungen zu erzeugen. Achte darauf, die Schleifrichtung regelmäßig zu wechseln, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten.

Schritt 3: Vom Grobschliff zum Feinschliff

Verwende dann das Schleifpapier mit der nächst-feineren Körnung. Sprich, wenn du vorher 80er verwendet hast, kommt als nächstes das 100er-Schleifpapier.

Achte zwischendurch darauf, dass die Oberfläche mit dem Mikrofasertuch immer wieder gereinigt wird. Dadurch verhinderst du Kratzer durch kleine Partikel.

Bei jedem Schleifgang (also vor dem Wechsel auf das nächst-feinere Schleifpapier) sollte am Werkstück sichtbar sein, dass die Schleifspuren des vorherigen Schleifgangs nicht mehr sichtbar sind. Konkret heißt das, wenn du das 120er-Schleifpapier verwendest, sollten danach nicht mehr Spuren von der 100er-Körnung sichtbar sein.

Keine Sorge, mit ein bisschen Übung wirst du herausfinden und erkennen, wann du zum nächsten Schleifpapier wechseln kannst.

Arbeite dich dann hoch bis zu einer Körnung von 1000-3000 (je nachdem, wie glatt dein Werkstück am Ende sein soll)

Arbeite auch hier gleichmäßig und übe nicht zu viel Druck aus.

Schritt 4: Nassschleifen für eine extrem-glatte Oberfläche

Sollte dein Epoxidharz-Werkstück nicht in Verbindung mit Holz stehen, kannst du ab einer Körnung von 1000 Nassschleifen. Dabei wird das Schleifpapier leicht angefeuchtet oder in Wasser getaucht. Das Nassschleifen hat mehrere Vorteile:

  • Reduzierung von Staubentwicklung

  • Schutz der Oberfläche vor Überhitzung

  • Feinerer Schliff für ein glatteres Ergebnis

Tauche das Schleifpapier regelmäßig ins Wasser und achte darauf, dass die Oberfläche immer leicht feucht bleibt.

Schritt 5: Feinschliff mit hoher Körnung

Zum Abschluss verwendest du Schleifpapier mit einer Körnung von 2000 oder höher. Dieser letzte Schliff sorgt dafür, dass die Oberfläche nahezu spiegelglatt wird. Arbeite auch hier mit wenig Druck und überprüfe zwischendurch das Ergebnis.

Schritt 6: Polieren für den perfekten Glanz

Nach dem Schleifen ist die Oberfläche vorbereitet für die Politur. Trage eine Polierpaste oder spezielle Epoxidharz-Politur mit einem Mikrofasertuch auf und arbeite sie in kreisenden Bewegungen ein. Für noch mehr Glanz kannst du eine Poliermaschine verwenden. Achte darauf, nicht zu lange auf einer Stelle zu verweilen, um die Oberfläche nicht zu erhitzen.

Zusätzliche Tipps und Tricks

Folgend möchten wir nochmal ein paar Tipps geben und die bisherigen Dinge kurz zusammenfassen:

  • Geduld zahlt sich aus: Nimm dir Zeit und wechsle die Körnungen in kleinen Schritten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

  • Schleifpapier wechseln: Abgenutztes Schleifpapier kann die Oberfläche zerkratzen. Tausche es daher regelmäßig aus.

  • In kleinen Schritten Körnung erhöhen: Erst 80er, dann 100er, dann 120er, usw.

  • Zwischendurch die Oberfläche reinigen: Immer wieder mit Mikrofasertuch über das Werkstück wischen

  • Probestücke verwenden: Wenn du dir unsicher bist, übe das Schleifen und Polieren zuerst an einem kleinen Teststück.

Fazit

Das Schleifen von Epoxidharz erfordert etwas Geduld und das richtigen Werkzeug, aber mit der richtigen Technik kannst du eine beeindruckend glatte und glänzende Oberfläche erzielen. Achte stets darauf, hochwertige Produkte zu verwenden und die Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten.

Mit der oben beschriebenen Schritt-für-Schritt-Anleitung steht deinem nächsten kreativen Projekt nichts mehr im Weg!

Fragen zum Epoxidharz Schleifen?

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